C - CIS / Coming-Out/ CSD
C
CIS
Cis: Eine viel verwendete Vorsilbe im Sprachgebrauch der LSBTTIQ*-Community aber im Allgemeinen Sprachgebrauch eher selten anzutreffen. Daher hört man nicht selten die Frage: Was bedeutet CIS?
Mit der Vorsilbe „Cis“ meint man, das eine Person sich genau mit dem Geschlecht identifiziert, das Ihm bei der Geburt – aufgrund seiner Genitalien- zugewiesen wurde.
Somit ist es das Gegenstück zu Trans*.
Coming-Out
Comming-Out bezeichnet meist, das öffentliche bekannt machen, dass man lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, trensgender, intersexuell oder queer ist.
Der wohl berühmteste Coming-out-Satz stammt von Klaus Wowereit. Der Berliner Ex-Oberbürgermeister sagte 2001 auf einem Sonderparteitag:
„Ich bin schwul – und das ist auch gut so“.
Ein durchaus sehenswerter Film zu diesem Thema ist der 1989 in der ehemaligen DDR erschienene DEFA-Film „Coming Out“. Dieser wäre sicherlich wesentlich bekannter geworden, wäre seine Uhraufführung nicht am 09. November 1989 in Ost-Berlin gewesen.
Auch wenn wir in einer weitestgehend Aufgeklärten Gesellschaft leben, sind viele unsicher wie Freunde, Familie oder Kollegen reagieren, wenn man Ihnen „es“ sagt. Es erfordert in jedem Fall viel Mut.
Nicht jeder kann auf Anhieb so viel Schneid wie Karl Heinrich Ulrichs bei seinem Coming-Out 1867 oder Thomas Hitzlsperger 2014 als Ex-Fußballspieler aufbringen.
An erster Stelle bei diesem Prozess steht das innere Coming-out. Oftmals wird man sich seiner sexuellen und/oder geschlechtlichen Identität erst langsam bewusst. Um sich in diesem Punkt selbst zu erkennen und sich zu akzeptieren braucht es seine Zeit.
Christopher Street
Die Christopher Street in New York war die Straße, in der 1969 im Stonewall-Inn (eine Bar) die ersten Freiheitskämpfe für LSBTTIQ-Menschen stattfanden.
Marsha P. Johnson (Eine Schwarze Transfrau und Sexarbeiterin) warf bei den „Stonewall-Riots“ (die Stronewall-Revolte) den ersten Stein, nachdem es zu einem wiederholten Fall von Willkürlichen Festnahmen und Strafen für Queere Menschen kam. Es folgten tagelange Kämpfe zwischen Polizei und LSBTTIQ-Menschen gegen Polizeiliche Willkür und Unterdrückung. Diese Kämpfe begründen die Freiheitsbewegung von LSBTTIQ-Menschen des späten 20. Jahrhunderts.
Christopher Street Day / CSD
Drei Jahre nach dem Kämpfen in den USA gingen auch in Deutschland die ersten Menschen auf die Straße um für die Rechte der Homosexuellen zu demonstrieren.
Die einstigen Demonstrationen in Münster und Berlin hatten Teilnehmerzahlen von ca. 400 teilweise vermummten Menschen. Heute hat sich die PRIDE-Demonstaration in schillernde Parade verwandelt und die Teilnehmerzahlen kratzen in Deutschland bereits an der 1.000.000 Grenze.
Mittlerweile wird in fast jeder deutschen Großstadt eine solche Regenbogen-Parade veranstaltet, an dessen Ende immer auch eine politische Kundgebung und ein Straßenfest steht. Die größten deutschen CSDs gibt es heute in Köln, Berlin, Stuttgart, Hamburg und Frankfurt.
Spitzenreiter sind immer noch die Christopher Street Days in Berlin und Köln.
Aber nicht nur in Deutschland werden große und schillernde CSD-Paraden gefeiert. Der CSD Madrid und CSD London toppen in Europa noch die Teilnehmerzahlen Deutschland.
Darüber hinaus ist die weltweite CSD-Teilnehmer Statistik ist sehr interessant. Während in New York lediglich ca. 500.00 Menschen an der Prideparade Teilnehmen geht der Platz 1 der Weltweit größten Regenbogenparaden an die "Parada do Orgulho GLBT de São Paulo" in Brasilien.
Es hat sich viel verändert. Abgesehen von den Zuschauermengen wird auch der Mut der Menschen größer. Anstatt sich zu vermummen, wie damals bei den Premieren der CSDs, kann die Garderobe heutzutage für viele Teilnehmer nicht schräg und glitzernd genug sein.