LGBT Month / Pride-History Month

Dieser Pride-Monat ist ein etablierter, wichtiger Monat der LGBT-Geschichte

Der LGBT+ History Month ist ein großes Ereignis für und über die LGBTQIA+ Geschichte. In diesem Artikel haben wir viele Infos rund um den Geschichtsmonat und warum dieser so wichtig ist.

Ins Leben gerufen wurde der Gedenkmonat, der sich mit der Geschichte der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und trans Menschen befasst(e), im Jahr 1994 von einem Mann aus Missouri - Rodney Wilson. Er war Geschichtslehrer an einer High School, der es als wichtig empfand, seinen Schüler:innen im Unterricht LGBT fundierte Themen nahezubringen, was zu der Zeit laut § 28 gesetzlich untersagt war.

Er gründete ein Planungskomitee mit Menschen aus der Community und schon ein Jahr später wurde der LGBT+ History Month durch den Beschluss der Generalversammlung der National Education Association in die Liste der Gedenkmonate aufgenommen.

In Großbritannien (Vereinigtes Königreich) wurde der LGBT+ History Month dann erstmals 2005 von Schools OUT UK’s damaligen Vorsitzenden Sue Sanders und Paul Patrick ins Leben gerufen und ist mittlerweile ein fester Bestandteil der LGBT+-Sichtbarkeitsperioden. Der Monat Februar wurde ausgewählt, weil im Februar des Jahres 2003 der §28 abgeschafft wurde. Der Hintergrund ist simpel – seit jeher, auch heute noch, müssen queere Menschen um Anerkennung kämpfen und sich mit Anfeindungen auseinandersetzen, Diskriminierung bis hin zu Mobbing ertragen und nicht selten kommt es sogar zu Handgreiflichkeiten, die für viele schon den Tod bedeutet haben.

Ein Grund mehr für die Community, diesen Monat mit all der Vielfalt, die die LGBTIA+ zu bieten hat, zu feiern und das Bewusstsein für Rechte zu schärfen, Vorurteile aus dem Weg zu räumen und mit unterschiedlichen Aktionen sichtbar zu machen, was noch alles verändert werden muss. Deshalb steht der Pride History Month unter den drei Slogans "Unsere Vergangenheit beanspruchen. Unsere Gegewart feiern. Unsere Zukunft gestalten” (Claiming our past. Celebrating our present. Creating our future).

Der LGBT+ History Month wird in unterschiedlichen Ländern gefeiert und findet überwiegend im Februar statt. Zu den Ländern, die diesen im Februar feiern gehören zu dem Vereinigten Königreich unter anderem noch Brasilien, Grönland und Rumänien.

Es gibt auch Länder, wie zum Beispiel

  • USA (Vereinigte Staaten)
  • Niederlande
  • Australien
  • Rumänien
  • Südostasien und
  • Kanada

, die diesen Geschichtsmonat im Oktober feiern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Oktober unter anderem der “Coming-Out-Day" (seit 1988 jährlich am 11.10.) gefeiert wird und der erste und zweite Marsch für LGBT-Rechte auf Washington 1979 und 1987 stattfand. 

In anderen Teilen der Welt wird der LGBT+ History Month auch im März (Ungarn, Niederlande), April (Italien) oder in Mai (Deutschland, Kuba) vollzogen. Da für euch interessant sein könnte, wie der Geschichtsmonat in Deutschland, um genau zu sein in Berlin, zelebriert wird, hier ein paar Fakten auf einen Blick:

  1. ist ein Kooperationsprojekt, dass die Behandlungen von historischen und gegenwartbezogenen queeren Themen in der Bildungsarbeit fördern
  2. wird in Berlin “Queer History Month” genannt
  3. dieser wird über den gesamten Monat Mai gefeiert
  4. Große Auswahl an Angeboten, die kostenlos für Schulen und Jugendeinrichtungen ist, unter anderem
    • Lesungen
    • Multiplikator:innen Veranstaltungen
    • Gespräche mit Zeitzeug:innen
    • Kreativ- und Empowerment Workshops für Jugendliche
    • Fortbildungen für Lehrkräfte

Um euch ausführlicher zu informieren, schaut gerne mal auf der Seite vorbei: https://www.queerhistory.de/ 

Jedes Jahr steht der LGBT+-Geschichtsmonat unter einem anderen Motto

Das Motto für dieses Jahr lautet "Medizin - #UnderTheScope". Es würdigt den Beitrag von LGBTQIA+ Personen, die auf dem Gebiet der Medizin und des Gesundheitswesens, vor allem in der immer noch anhaltenden Pandemie, tätig sind oder in der Vergangenheit tätig waren.

Schools Out schreibt hierzu: 
“Das Motto 2024 würdigt den Beitrag von LGBT+-Personen auf dem Gebiet der Medizin und des Gesundheitswesens sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Wir möchten die großartige Arbeit von LGBT+-Mitarbeitern im gesamten NHS und in anderen Gesundheitseinrichtungen bei der Gesundheitsversorgung vorstellen, insbesondere während der Pandemie. Gleichzeitig wird die Geschichte der Erfahrungen der LGBT+-Gemeinschaft mit der Gesundheitsversorgung beleuchtet, die extrem kompliziert war und LGBT+-Menschen auch heute noch mit gesundheitlichen Ungleichheiten konfrontiert sind.” 

Es gibt weltweit unterschiedliche Aktionen von verschiedenen Organisationen, Vereinen, Gruppen oder auch Einzelpersonen, die während des gesamten Februars stattfinden.

Unter dem Hashtag #LGBTplusHM und #UnderTheSkope können alle, die möchten, einen Beitrag dazu leisten und auf den LGBT+ History Month aufmerksam machen. Außerdem hat die amerikanische Homepage http://www.stonewall.org.uk den Hastag #DONTREPEATHISTORY für dieses Jahr ausgewählt.

Laut des § 28, welcher in England und Wales von 1988 bis 2003 und bis 2000 in Schottland in Kraft trat, durfte in Schulen keine LGBTQIA+ bezogenen Themen positiv unterrichtet und diskutiert werden. Noch heute ist es so, dass queere Menschen der Generation aus dieser Zeit auch als Erwachsene die Auswirkungen spüren.

So wurden damals z.B. homophobe Botschaften während der AIDS-Krise im Zusammenhang mit dem §28 Schlagzeilen wie “Schwul und böse” (The Sun) und “Großbritannien von der Schwulenvirus-Pest bedroht” (The Mail on Sunday) veröffentlicht und rückten somit die Community in ein schlechtes Licht, was dazu führte, dass viele in Angst lebten und lieber schwiegen, als sich zu ihrer Sexualität oder (Geschlechts-) Identität zu bekennen. In diesem Artikel von 2020 könnt ihr lesen, wie die psychische Gesundheit von LGBTQIA+- Jugendlichen beeinflusst wird, wenn diese nicht ausreichend gefördert oder sogar gemobbt werden und in Angst aufwachsen müssen:

https://www.stonewall.org.uk/about-us/new-research-lgbt-young-people-shut-out-education-and-employment

Bild zu LGBT History Month 2024

Pride History Month und Pride Month – ist das nicht ein und dasselbe?

Ein ganz klares: NEIN!

Viele verwechseln den LGBT+ History Month mit dem Pride Month, der im Juni stattfindet. Diese beiden Gedenkmonate haben allerdings nur im übertragenen Sinne was miteinander zu tun. Der größte Unterschied ist, dass der Pride Month sich eher mit (Geschlechts-) Identitäten und Sexualitäten befasst. Letztes Jahr wurde jeder einzelne Tag des Monats einer anderen gewidmet.

Beginnend mit dem 01.06., an dem sich der Tag mit dem Thema “Schwul/Gay” beschäftigt, ging es an den anderen Tagen weiter mit Non-Binärität über Asexualität, Omnisexualität und Intergeschlechtlichkeit bis hin zu Polyamorie. Man könnte auch sagen, dass es ein Monat der Aufklärung über die Vielfalt der Gender, Sexualitäten und Identitäten ist, um Menschen zu sensibilisieren und auf noch immer bestehende Unwissen- und der häufig daraus häufig resultierenden Ungerechtigkeiten, der Mitglieder:innen der queeren Szene ausgesetzt sind, aufmerksam zu machen. Gemeinsam haben aber beide, dass während beider Monate an die gedacht wird, die Diskriminierung, Mobbing und Ausgrenzung erfahren haben oder sogar den Tod fanden.

Wir hoffen, wir konnten euch den Hintergrund des LGBT+ History Month durch die Infos etwas näherbringen, vielleicht offene Fragen beantworten und die Message weitergeben, wie wichtig es ist, dass wir diesem Monat besondere Aufmerksamkeit schenken.

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Die Verfasserin dieses Artikels

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Kathrin Stuckenberg

Kathrin Stuckenberg